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Die Wahrheit über Steuerhinterziehung und Wirtschaftsbetrug

Mich wundert manchmal, dass nicht schon lange der Bundesnachrichtendienst oder eine ähnliche Organisation vor meiner Tür steht. Man hört ja immer, dass die das Internet nach bestimmten Stichworten durchkämmen, und ich bin den ganzen Tag mit solchen Stichworten auf der Suche. Nur Recherche für meine Krimis natürlich. In der letzten Woche  habe ich zum Beispiel nach perfekten Mordmethoden gegoogelt und danach alles über Steuerhinterziehung und Wirtschaftsbetrug nachgelesen. Direkt im Anschluss habe ich dann noch Länder ohne Auslieferungsabkommen mit Deutschland gesucht. Ich weiß nicht, wie das jetzt für jemanden rüberkommt, der mich nicht kennt …

 

Ich lerne bei sowas – unfreiwillig – natürlich auch persönlich immer dazu. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es einen Unterschied zwischen Steuerhinterziehung und Steuervermeidung gibt. Das ist ganz einfach zu unterscheiden: Wenn du nachher in den Knast gehst, ist es Steuerhinterziehung, wenn nicht, hast du entweder einen sehr guten Anwalt oder du vermeidest nur. Und natürlich ist es zum Beispiel auch nicht per se illegal, wenn du jetzt eine GmbH mit einem Strohmann auf Guernsey betreibst. Ich meine, manchmal schreibst du ja auch ein Buch unter Pseudonym. So hat mir das die Großkanzleianwältin jedenfalls erklärt. 

 

Leider kann man blöderweise auch nicht immer anonym bleiben bei den Recherchen. Und dann musst du diese „Was wäre denn, wenn ich …-Fragen“ stellen.  An echte Fachleute. Die du vorher nicht kennst. „Was wäre denn, wenn ich jetzt zum Beispiel jemanden vergiften wollte und der soll das Gift nicht schmecken?“ Ich brauch das nur für mein Buch, ich schwör. „Und wie könnte ich denn im Anschluss dann noch die Leiche unbemerkt beseitigen?“  Das beantwortet dir nicht jeder so auf Anhieb. Oder frag mal einen Staatsanwalt ganz direkt, wie du am besten Steuern hinterziehst! Das ist echt nichts für Weicheier, das kann ich Euch versichern, ich hab’s schon gemacht.